Armut im Überfluss: Ein stilles Drama inmitten des Wohlstands
Inmitten der prachtvollen Fassaden, glänzenden Boutiquen und luxuriösen Penthäuser Londons liegt ein Mensch am Boden – kaum beachtet, fast unsichtbar. Dieses Bild steht sinnbildlich für eine Realität, die wir allzu oft ausblenden: Armut inmitten des Reichtums.
London ist eines der wohlhabendsten Finanzzentren der Welt – und gleichzeitig eine Stadt, in der Tausende keinen festen Wohnsitz haben, auf Unterstützung angewiesen sind oder unter prekären Bedingungen leben. Die Schere zwischen Arm und Reich ist hier nicht nur spürbar, sondern sichtbar. Sie verläuft quer durch Viertel, Familien, Biografien.
Diese soziale Ungleichheit ist kein Schicksal, sondern das Ergebnis politischer Entscheidungen, ökonomischer Strukturen und gesellschaftlicher Prioritäten. Die Frage ist nicht, ob wir genug Ressourcen haben, um Armut zu lindern – sondern ob wir genug Willen haben, sie gerecht zu verteilen.
Gesellschaften definieren sich nicht nur durch ihre wirtschaftliche Stärke, sondern durch ihren Umgang mit den Schwächsten. Unsere Verantwortung beginnt nicht erst bei politischen Programmen oder großen Spendenaktionen – sie beginnt im Alltag: mit dem Blick, dem Gespräch, dem Engagement, der Haltung.
Wie wollen wir in Zukunft leben – in Inseln des Überflusses oder in einer solidarischen Gemeinschaft?

Buch-Tipp
Kein Dach über dem Leben:
Biographie eines Obdachlosen
Autor: Richard Brox
Preis: EUR 12,00
Broschiert: 272 Seiten
Rowohlt Taschenbuch
10. Auflage
ISBN: 978-3499632945