Einleitung
„Die Mauer wird noch in 100 Jahren stehen.“, sagte SED-Generalsekretär Erich Honecker noch im Januar 1989. Doch die Mauer überstand nicht einmal das Jahr 1989. Mit dem Ruf „Wir sind das Volk“ gingen unerschrockene Bürger nach massiven Wahlfälschungen im Mai auf die Straße. Die Leipziger Montagsdemos leitenden die Wende ein und die Feiern zum 40. Jahrestag der DDR verstärkten den Druck der friedlichen Revolution eines Volkes, das nun sein Recht auf (Reise)Freiheit lautstark einforderte. In der Nacht vom 09. Zum 10. November 1989 „fiel“ die Mauer. Als erste passierte die DDR-Bürgerin Annemarie Reffert mit ihrer damals 16-jährigen Tochter den Grenzübergang. Nun gab es kein Halten mehr. Zehntausende strömten nach Westberlin, wo sie herzlich empfangen wurden und die ganze Nacht feierten.
Am 9. November 2019 jährt sich dieser emotionsreiche und geschichtsträchtige Tag zum 30. Mal.
Auch heute gibt es überall auf der Welt noch Mauern, alte und neue. Die Mauern in den Köpfen werden oft nicht eingerissen sondern von Kleingeistern erneuert und ausgebaut.
Titelbild Hoffnung
Der kleine Vogel auf den Resten eines Zaunes steht für die Hoffnung, dass Menschen Grenzen und Mauern überwinden und keine neuen in ihren Köpfen aufbauen. Ein freier Geist, der alles in Frage stellt, hat keine schnellen Antworten und erst recht keine Grenzen; er übt sich, nach Hannah Arendt, im „Denken ohne Geländer“.




